Der Dreiklang der Gesundheit – Die Kunst der Selbstregulation
Gesundheit ist nicht einfach ein Zustand – es ist ein fortlaufender Prozess. Und dieser Prozess wird durch drei wesentliche Prinzipien getragen: Regulation, Adaption und Oszillation. Es sind diese drei Säulen, die uns helfen, das Leben in seiner ganzen Dynamik zu meistern. Heute möchte ich dir aufzeigen, wie diese drei Prinzipien zusammenwirken und was das für deine Gesundheit bedeutet.

Quelle:
Körperlicher Stress – Der übersehene Faktor
Stress ist nicht nur eine mentale oder emotionale Belastung, sondern findet auch auf der körperlichen Ebene statt. Körperlicher Stress kann in vielen Formen auftreten: Entzündungen, mitochondrialer Stress, Vitalstoffmangel, Leaky Gut, oxidativer Stress und viele andere Faktoren können die Ursache für die Beschwerden sein, die wir erleben. Der Körper befindet sich in einem ständigen Zustand von Alarmbereitschaft („Stress“), was zu Verspannungen, Schmerzen, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Leistungsabfall und anderen Stresssymptomen führen kann.
Stressbewältigung: Der Schlüssel zur Heilung
Es ist wichtig zu verstehen, dass körperlicher Stress genauso behandelt werden muss wie emotionaler Stress, um eine ganzheitliche Heilung zu erreichen. Während die Schulmedizin oft nur auf die psychische Ebene des Stresses eingeht, ist es genauso wichtig, die körperlichen Ursachen zu finden und zu behandeln. Nur so kann eine effektive und nachhaltige Stressregulation auf allen Ebenen stattfinden.

Quelle: KI
- Regulation: Der innere Diagnoserechner
Stell dir vor, dein Körper ist ein hochkomplexer Diagnosecomputer, der ständig seinen Zustand überwacht. Dein Gehirn spielt dabei die Rolle des geniale Systems, das zu jedem Moment exakt weiß, wie es um dich steht. Ob Blutzuckerwerte, Magnesiumspiegel oder auch die Spannung in deiner Stimme – dein Körper nimmt all diese Signale wahr und kann sie in Sekundenschnelle korrigieren.
Regulation ist wie das Rückkopplungssystem deines Körpers, das dafür sorgt, dass deine Werte immer im Sollbereich bleiben. Es geht nicht darum, dass diese Werte immer exakt sind, sondern dass sie in einem gesunden Bereich schwanken. Wenn du also gestresst bist und deine Spannung steigt, weiß dein Körper, wie er diese wieder abbauen kann – wenn er nicht gestört wird.
- Adaption: Die Kunst der Anpassung
Manchmal liegt der Wert zu hoch oder zu niedrig – und dann kommt die Adaption ins Spiel. Adaption ist die Fähigkeit, sich an veränderte Bedingungen anzupassen. Du hast es sicher schon erlebt: Wenn du über längere Zeit Stress ausgesetzt bist, beginnt dein Körper, sich daran anzupassen. Das bedeutet nicht, dass du einfach in den „überhöhten“ Zustand stecken bleibst, sondern dass du einen Übergang zu einem gesünderen Zustand anstrebst.
Dein Körper will immer zur Mitte zurückfinden. Wenn er aber zu lange von diesem Zentrum entfernt ist, braucht es einen Anpassungsprozess. Deine Aufgabe als Mensch – und als Therapeut – ist es, diesen Anpassungsprozess zu unterstützen. Dabei geht es nicht nur um „Symptome bekämpfen“, sondern um den gesamten Prozess der Rückkehr zu einem gesunden Zustand.
- Oszillation: Das Pendeln zwischen den Extremen
Und schließlich gibt es die Oszillation – die Fähigkeit, zwischen den Extremen zu pendeln. Gesundheit ist keine statische Größe. Sie ist dynamisch und lebt von der Bewegung. Denk daran wie bei einem Pendel: Es schwingt hin und her, manchmal zu weit nach links, manchmal zu weit nach rechts. Aber genau in dieser Bewegung liegt das Leben.
Die Oszillation zeigt uns, dass es okay ist, nicht immer im perfekten Zustand zu sein. Wir pendeln ständig zwischen Höhen und Tiefen, und das ist normal. Wichtig ist nur, dass wir immer wieder in die Mitte zurückkehren – in den Zustand, der uns ermöglicht, mit minimalem Energieaufwand die größte Wirkung zu erzielen. Und genau hier kommt die Regulation und Adaption ins Spiel.
Gesundheit im Dreiklang
Gesundheit ist also der Dreiklang aus Regulation, Adaption und Oszillation. Es ist das Spiel zwischen den Extremen, das ständige Bemühen, das Gleichgewicht zu finden und die Fähigkeit, sich an Veränderungen anzupassen. Dein Körper will nicht einfach nur „überleben“, er will in einem dynamischen Fluss von Bewegung und Anpassung gedeihen.
Fazit: Lebe in Bewegung
Stell dir vor, du würdest dein Leben nur in einer Position verbringen – das wäre nicht gesund, oder? Genau so verhält es sich mit der Gesundheit. Es geht darum, im Fluss zu bleiben, sich den Veränderungen anzupassen und in ständiger Rückkopplung mit deinem Körper zu stehen.
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Denn: Nichts ist besser, als dem Wirken der Natur zu folgen!
Über den Autor:

Dr. med. Arne Ströhlein
war jahrelang in der Abteilung interdisziplinäre Schmerztherapie der Universität Witten-Herdecke an der Vestischen Kinder- und Jugendklink in Datteln tätig. Er bildete dort im Bereich Schmerztherapie mit Schwerpunkt Chinesischer Medizin und Akupunktur, außerdem bei der deutschen Gesellschaft für Traditionelle Chinesische Medizin (DGTCM.de), Universität Porto und der Universität Magdeburg (Abteilung Allgemeinmedizin) Ärzte, Studierende und weitere Personen des Gesundheitssystems fort.